2003 der Ausbildungstörn

... oder der Beginn einer langen Reise !!!

Diese 6 Likedeeler hatten sich nach langen Segel-theoretischen Nächten aufgemacht, die Praxis zu lernen, die 300 sm zu segeln, um vor dem Prüfungsausschuss bestehen zu können!

Hinten links: Herbert & Detlef

davor: didi, Klaus & Oli

an der "Spitze": Peter

 

Auf der Medusa hat uns unser Ausbilder Mikel die praktische Seemannschaft vermittelt, von "A" wie "Anleger", bis "Z" wie "Zurröse"

 

Es war ein feucht fröhlicher Törn aus dem wir viel gelernt haben!

Gestartet sind wir aus dem Dänholm auf Rügen. Erste Aufgabe dazu von unserem Skipper Mikel, "unser nächster Hafen wird Neuendorf auf Hiddensee sein, was gilt es zu beachten und zu berücksichtigen?" . Da war zunächst einmal die Hebebrücke über den Strelasund, die erst gegen Mittag öffnet. Dann das schmale Fahrwasser zwischen Hiddensee und Rügen. Die Wartezeit bis zur Öffnung der Brücke haben wir mit Anlegemanövern verbracht, um dann endlich segeln zu können. Auf Grund des engen Fahrwassers mit reichlich Kreuzen. Damit hatten wir jede menge Gelegenheit die Wendemanövern zu üben. Das Fahrwasser zur Hafeneinfahrt war gut zu erkennen, die Tonnen standen dicht bei dicht. Also schnell rein und Abendessen...

Halt, das Fahrwasser ist gerade mal 6 Meter breit und es ist mit Einspülungen zu rechnen, steht im Hafenhandbuch!  Tatsächlich, keine drei Bootslängen vor dem Hafen saßen wir auf Schlick und konnten uns gerade noch mit eigner Kraft vom Schitt befreien.

Von Neuendorf ging es nördlich an Hiddensee vorbei in Richtung Warnemünde, ein ziemlich langer Schlag. So lang, dass wir die Ansteuerungs-tonne erst im Dunkeln erreichten. Diese zu finden war noch recht einfach. Schwieriger wurde es allerdings dem Tonnenstrich zu folgen, da auch immer wieder Straßenampeln für kure Verwirrung sorgten.

Am nächsten Morgen ging es recht früh raus, da wir Stege auf der Insel Mön zum Ziel hatten. Mikel hatte dieses Revier als Ziel gewählt, da zwischen den Inseln ein große, nur mit "Priggen" gekennzeichnetes Flachwassergebiet uns vor neue Herausforderungen stellt. Es galt zu entdecken, wo verläuft das Fahrwasser und wo müssen wir dem "Knick" folgen. Zum Glück wiesen uns ein paar Schwäne den Weg zur nächsten Prigge. Eine Geschichte, die bei uns zum Seemannsgarn gehört.

Den Hafen in Stege haben wir dank der kreativen Navigation sicher erreicht. Am nächsten Morgen mußten wir allerdings feststellen, dass segeln ohne Wind "nur mit Motor" geht ... Mit dieser Art des Fortkommens konnten wir in überschaubarer Zeit Lohme anlaufen. Ein kleiner, mit einer Steinhaufenmauer gut geschützter Hafen im Norden Osten von Rügen. Das oberhalb der Kreidefelsen gelegene Dorf Lohme erreicht man über eine Treppe. Es will gut überlegt sein, ob man auf dem Weg ins Dorf alles beisammen hat, denn für den Aufstieg gilt es 210 Stufen zu erklimmen!

 

Weshalb es sich lohnt diese Stufen zu erklimmen? Lohme bietet im Restaurant "Daheim" eine der besten Fischkarten auf der Insel Rügen. Dort zu einem leckeren Essen einzukehren lohnt sich in jedem Fall.

https://restaurant-daheim-lohme.de/

Von dort läßt kann man auch entspannt durch einen Buchenwald zum Kaiserstuhl wandert. Es wäre also nicht verkehrt etwas mehr Zeit einzuplanen!

Wir sind allerdings am nächsten morgen bereits zu unserer letzten Station ausgelaufen, dem Hafen von Greifswald. Den Segeltag dorthin haben wir zunächst mit Übungen zur Navigation verbracht. Der Greifswalder Bodden scheint von See aus gut zugänglich zu sein, allerdings ist anzuraten die Karte genau zu studieren und im Fahrwasser zu bleiben, denn das Wasser neben dem Fahrrinne sofort flach!

Nach der Einfahrt in den Bodden hat Mikel mit uns dann nochmals Manöver trainiert! Nicht nur wegen der Sonne war das eine recht schweißtreibende Angelegenheit!

Es hat sich aber gelohnt. Die Manöver saßen bei der Prüfung inkl. der richtigen Kommandos einwandfrei, bis auf ...

Das Reffen des Segels hatten wir mangels Wind nicht üben müssen und so kann man sich den Hilfesuchenden Blick von Herbert vorstellen, als im der Prüfer diese Aufgabe lösen lassen wollte!

Lösen lassen wollte... Zum Glück hat der zweite Prüfer unter Deck bereits seine Aufgaben zur Navigation und Seemannschaft abgeschlossen und war gerade im Begriff uns zur bestandenen Prüfung zu gratulieren!

Puh, das war knapp!